In den nächsten Wochen werden einige Mitmenschen entdecken, dass sie unfreiwillig Untermieter geworden sind. Lässt sich das Hornissennest zu Beginn noch leicht entdecken, da die Königin gut hörbar anfliegt, so ist dies bei den anderen Wespenarten weniger der Fall.
Aber auch diese Wespenarten haben ihren Zweck in der Natur. Auch wenn die Medien in ihrer Berichterstattung den Anschein erwecken, dass Wespen nur dazu da sind, den Menschen zu ärgern, ist eine generelle Bekämpfung nicht ratsam. Mit ein bisschen guten Willen, Rücksichtnahme und Verständnis für die Tiere, lässt es sich während ihres kurzen Daseins gut zusammenleben.
Sollte jedoch die Königin ihren Nestplatz dennoch ungünstig gewählt haben, so ist auch dann nicht immer ein Gifteinsatz gerechtfertigt. Greifen keine Schutzmassnahmen und kann ein Zusammenleben nicht stattfinden, so gibt es oft auch die Möglichkeit die Tiere umzusiedeln, so dass sie andernorts ungestört weiterleben können.
Bedenken Sie dabei, dass das eingesetzte Gift durch fluchtartig ausfliegende Tiere weiter in die Natur ausgebracht wird, wo es wiederum Einfluss auf andere Tierarten haben kann. Viele als Wespengifte deklarierte Spray enthalten auch für den Menschen schädigende Wirkstoffe. Beim Gifteinsatz wird ja auch das unmittelbare Umfeld des Nestes mit einbezogen. Gerade Flüssiggifte werden von Dachunteransichten, Balken, Isolationsmaterial, etc. auch aufgenommen und gasen anschliessend langsam wieder aus.
Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einer fachkundigen Person beraten, denn dann stellen Sie schnell fest, dass von den, bei uns bekannten, 9 staatenbildenden Wespenarten (inkl. Hornisse) nur 2 Arten dabei sind, die durch ihre Lästigkeit auffallen.
Diese 2 Wespenarten sind von der Natur aus mit der sogenannten “Aasfresser-Funktion” ausgestattet. Genau diese Arten sind es, die sich beispielsweise an einer am Wegrand liegenden toten Heuschrecke gütlich tun. Wenn nun der Frühstückstisch in der Nähe ist, so wird der Schinken oder auf dem Teller liegendes Grillgut auch nicht verschmäht.
Wenn Sie Fragen oder Beratungsbedarf haben, wenden Sie sich doch an uns, an Hornissenschutz.ch , an Wespenschutz.ch oder an die Schädlingsbekäpfungsfachstelle Ihrer Wohngemeinde (nicht überall vorhanden), bevor Sie zum Spray greifen oder eine andere Person mit der Bekämpfung beauftragen.